Lesungen etc. pp.
Freitag, 15. November 2024, 18:00 Uhr | Lesung aus "Refugium" | Atelier des Barockhauses |
Refugium
In naher Zukunft, nicht weit von hier:
Um einer tödlichen Epidemie zu entgehen, ziehen sich drei Familien in das Vorwerk Viertannen zurück, das ihnen bislang als Sommerfrische diente. Im Namen des Überlebens wird ihnen vom Herrschaftszentrum des Landes auferlegt, entweder die gefährdeten Organe durch bionische Apparate zu ersetzen oder das Gelände nicht mehr zu verlassen. Dem widersetzen sie sich, so gut sie können. aus Wochen werden Monate und Jahre. Und sie müssen erleben, wie sich die Welt außerhalb des Vorwerks rasant verändert.
Als den Exilanten klar wird, dass sie mit diesen Veränderungen nicht Schritt halten können, kommt die Frage auf, welchen Platz sie als Menschen in dieser neuen Welt einnehmen werden.
Holms Herbst
Roland Holm, geboren und aufgewachsen in der untergegangenen DDR, begegnet der Frage, was überdauern könnte von seinem Leben. Auf der Suche nach Antworten führen ihn seine Erinnerungen zurück in seine Jugend und die Wendezeit, erweisen sich allerdings häufig als trügerisch. Zumal die Vergangenheit im Gedächtnis seiner Zeitgenossen gänzlich andere Spuren hinterlassen hat. In den Bildern der anderen erkennt er sich kaum wieder. Die Stim-menvielfalt ist verwirrend und macht es ihm fast unmöglich, zu einem gültigen Verständnis des Gewesenen zu kommen. Dennoch ist am Ende klüger.
Zumindest scheint es so, denn nichts ist gewiss. Nicht in diesem Roman und nicht im Leben.
Der Roman entwickelt das Psychogramm jener ostdeutschen Generation, die zur Wendezeit um die vierzig Jahre alt war. Es enthüllt sich eine psychische Unterströmung, deren Wirkung heute besonders in Ostdeutschland sichtbar wird, und der nicht damit beizukommen ist, sie zu leugnen oder zu ignorieren.
Nach der Morgenröte
Kein neuer Termin
Um das Jahr 1600 wagt sich der Görlitzer Schuhmacher Jacob Böhme auf Gebiete vor, die den Gelehrten vorbehalten sind. Böhme schreibt über Gott und die Engel, darüber, wie alles geworden ist und wie das Böse in die Welt kam. Gleich mit seinem ersten Buch, der „Morgenröte im Aufgangk“ sorgt er für Unruhe in der Stadt. Das Buch wird verboten und die geistliche Obrigkeit verfolgt ihn sein Leben lang. Aber er hat auch hochmögende Freunde. So schreibt er weiter und Friedrich Hegel wird ihn später den ersten deutschen Philosophen nennen.
Vierhundert Jahre später taucht ein Brief des Philosophen auf und weckt Begehrlichkeiten. Der Privatgelehrte Hauke Lescher begibt sich auf die Suche nach dem Schriftstück und trifft auf einen schwer fassbaren Gegner.
Aus Fakten und Fiktionen entsteht vor dem Leser die spannende Lebensgeschichte des wirkmächtigen deutschen Philosophen und Mystikers.
Altes Begehren II - Neue Geschichten über kurz oder lang
Kein neuer Termin
Einmal mehr geht es um Geschichten, die das Leben schreiben könnte, wenn es schreiben könnte.
So aber hat Wolfgang Melzer wieder die Vertretung übernommen. In einer Mischung aus Witz und tieferer Bedeutung erzählt er in seinen neuen Geschichten vom Turmbau zu Babel, einer vergesslichen Künstlerin, einem Medium mit Engelkontakt und anderen Menschen aus der Nachbarschaft.
Über das Buch "Altes Begehren" schrieb die Sächsische Zeitung:
“Die Geschichten sind fein ironisch, mal psychologisch, mitfühlend, auch bitterböse, oft doppelbödig. ... Verrückte Situationen, skurrile Bilder, die dem Leser mehr als nur ein Schmunzeln entlocken, um dann doch mit einem Schlag in den Magen zu enden.”
Grimmige Märchen – überwiegend für Große
Kein neuer Termin
Zusammen mit Grit Leiteritz (Flöte) hole ich Grimmsche Märchen in die Welt von heute.
Sie drehen sich unter anderem darum, wie ein Fuchs Synergien nutzt, welche Vorzüge ein Marketingstudium für das Impression-Management bringt oder was die beste Art ist, Hand- und Verstandesarbeit fruchtbringend aufeinander abzustimmen. Und sie haben Moral.
Die Musik von Grit kommentiert und schmückt das Ganze mal schön, mal schräg, überwiegend jedoch schön schräg.
Altes Begehren
veröffentlichte und unveröffentlichte Geschichten
Noch kein neuer Termin.
Der Versicherungsvertreter, der mit Unkrautvernichtung Krisen überwindet; die Freunde, die sich durch nichts,
aber auch gar nichts irritieren lassen;
die Oma, die sich nicht schont;
ein Dienstreisender auf der Suche nach dem Leben.
Die Helden der Geschichten sind alt oder versoffen, endlich am Ziel oder im falschen Film. Sie tun ihr Bestes oder was sie dafür halten - und sie schaffen es beinahe.
Pressestimme zur Lesung im Burgtheater Bautzen:
"... konnte Wolfgang Melzer das Bautzener Publikum fesseln, ja sogar zum Szenenapplaus hinreißen. Die Geschichten waren wunderbar gearbeitete Miniaturen mit Blick auf das Innenleben ihrer Protagonisten."
Sächsische Zeitung, 21.2.2012